Eine typische Abendsituation
Stell dir vor, es ist Abend, und die Bettzeit naht. Alle wissen, dass jetzt dieser Moment kommt, der oft noch einmal anstrengend werden kann. Die Kinder sind noch voller Energie, vielleicht noch vertieft im Spiel oder müde und etwas quengelig. Für viele Eltern ist genau dieser Übergang zur Schlafenszeit eine echte Herausforderung, die oft in einem kleinen „Kampf“ endet – oder eben nicht.
Mit den richtigen Übergängen und einer liebevollen Abendroutine kann das Zubettgehen sogar zu einem entspannten und freudigen Programmpunkt am Tag werden, auf den sich alle freuen. Kinder, die wissen, was sie erwartet und sanft darauf vorbereitet werden, können diesen Moment viel leichter annehmen. In meinem Buch habe ich dafür eine kindgerechte To-Do-Liste erstellt, die den Abendablauf für die Kleinen klar und greifbar macht. Mit spielerischen Elementen und der richtigen Vorbereitungszeit wird das Schlafengehen harmonischer und bietet eine schöne Möglichkeit, den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Warum Übergänge so wichtig sind
Kinder brauchen Zeit, um von einer Aktivität zur nächsten zu wechseln. Sie haben noch kein ausgeprägtes Zeitgefühl und oft ist es für sie schwer, einfach alles „stehen und liegen zu lassen“. Kinder sind in ihrem Spiel oder Tun oft so vertieft, dass ein plötzlicher Wechsel nicht nur ihre Konzentration stört, sondern sie sogar erschrecken kann. Genau wie wir Erwachsene möchten auch Kinder eine Sache gern abschließen, bevor es zur nächsten geht. Niemand mag es, abrupt aus einer Aktivität herausgerissen zu werden – ob wir nun mitten im Lesen sind oder im Gespräch.
Abendroutine spielerisch gestalten
Um die Abendroutine harmonischer zu gestalten, habe ich in meinem Buch eine kleine, kindgerechte To-Do-Liste entwickelt. Diese macht den Ablauf für die Kinder greifbar und hilft ihnen, den Tag auf eine spielerische Weise abzuschließen. Mit dieser Liste können Kinder jeden Schritt sehen und wissen genau, was als Nächstes kommt. Das erleichtert das Zubettgehen und gibt ihnen ein Gefühl von Vorfreude und Struktur. So wird die Abendroutine zu einem angenehmen, festen Ritual, das den Kindern Geborgenheit schenkt.
Sanduhren als Unterstützung bei Übergängen
Ein tolles Hilfsmittel für sanfte Übergänge sind Sanduhren. Es gibt sie mit verschiedenen Zeitangaben, und sie bieten Kindern eine visuelle Vorstellung von Zeit. Wenn der Sand durchgelaufen ist, wissen sie, dass es Zeit ist, zur nächsten Aktivität zu wechseln. Diese sanfte Methode macht die Zeit spürbar und vermittelt den Kindern ein Gefühl dafür, wann eine Aktivität endet – ohne das plötzliche, oft erschreckende Klingeln eines Weckers.
Die Länge der Übergänge dem Entwicklungsstand anpassen
Ein entscheidender Aspekt bei Übergängen ist die Länge der Aktivitäten und Pausen, abgestimmt auf den Entwicklungsstand. Jüngere Kinder haben oft eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne und profitieren von kürzeren Übergängen, damit sie bei der Sache bleiben. Ältere Kinder hingegen können längere Aktivitäten besser verarbeiten und brauchen manchmal mehr Zeit, um sich auf etwas Neues einzustellen. Indem wir die Länge der Übergänge anpassen, unterstützen wir die Kinder optimal. Zum Beispiel kann eine Sanduhr mit kürzerer Laufzeit jüngeren Kindern helfen, während längere Zeiträume für ältere Kinder geeignet sein können.
Konflikte sanft lösen – die Sanduhr als Schlichter
Sanduhren eignen sich auch wunderbar, um Streitigkeiten zu vermeiden. Wenn es zum Beispiel nur eine Schaukel gibt, könnte jedes Kind fünf Minuten schaukeln, bis die Fünf-Minuten-Sanduhr abgelaufen ist und das nächste Kind dran ist. So sehen die Kinder, dass es fair zugeht, und Konflikte werden oft vermieden.
Übergänge als Hilfe für die emotionale Regulation
Kinder verarbeiten viele Eindrücke gleichzeitig und sind oft schnell von ihren Emotionen überwältigt. Übergänge helfen ihnen, sich emotional auf die neue Situation einzulassen und zur Ruhe zu kommen. Wenn Kinder wissen, was als Nächstes kommt, können sie ihre Gefühle besser regulieren und erleben weniger Unsicherheiten.
Übergänge sind lernbar und stärken das Selbstvertrauen
Indem wir Übergänge gestalten, geben wir den Kindern eine Struktur, die sie mit der Zeit selbstständig nutzen können. Diese Routinen stärken ihr Selbstvertrauen und helfen ihnen, Verantwortung für ihren eigenen Ablauf zu übernehmen. Ein Kind, das weiß, was es tun soll, fühlt sich sicherer und kann stolz auf sich sein.
Klare, positive Kommunikation bei Übergängen
Damit Übergänge wirklich hilfreich sind, ist eine klare, positive Sprache entscheidend. Statt „Jetzt ist Schluss!“ können wir z.B. ankündigen: „Noch fünf Minuten, dann räumen wir auf.“ Solche Ansagen geben den Kindern Orientierung und bereiten sie sanft auf die Veränderung vor. Klare Formulierungen fördern das Vertrauen und die Zusammenarbeit.
Kleine Rituale als Übergänge
Manchmal reichen kleine Rituale, um Übergänge zu schaffen. Ein gemeinsames Lied, ein kurzer Spruch oder eine Umarmung können helfen, zur Ruhe zu kommen und den Wechsel zur nächsten Aktivität angenehm zu gestalten. Besonders abends, beim Wechsel vom Spielen zum Schlafengehen, wirkt ein Ritual oft Wunder. Rituale geben den Kindern ein Gefühl von Geborgenheit und helfen ihnen, den Tag loszulassen.
Zusammenfassung: Übergänge als Schlüssel zu einem harmonischen Alltag
Übergänge sind mehr als Pausen – sie sind wichtige Brücken zwischen verschiedenen Aktivitäten und Emotionen. Mit Sanduhren, festen Ritualen und sanften Ansagen schaffen wir für die Kinder einen Rahmen, der Sicherheit und Geborgenheit gibt. Das macht den Alltag für die ganze Familie entspannter und gibt mehr Raum für positive Momente.
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